Ausgangssituation in der TGA / GA
Im Rahmen von Bauprojekten nehmen Vielfalt und Komplexität der zu installierenden Anlagentechnik stetig zu. Einhergehend nehmen auch Anforderungen und Komplexität der damit in Verbindung stehenden Gebäudeautomation zu. Treiber dieses Trends sind zum einen die Forderung von Bauherren und Nutzern nach Effizienz und Komfort und zum anderen die gesetzlichen Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der zu erreichenden Klimaschutzziele.
Die zu installierende Anlagentechnik ist technologisch und ökonomisch zweckmäßig zu planen und in Form einer fehlerfreien Integrationslösung zu realisieren, um diese anschließend effektiv und effizient betreiben zu können. Dabei nehmen die Elektro- und Automatisierungstechnik sowie die damit im Zusammenhang stehenden Fachkräfte die erfolgsentscheidende Rolle ein.
Qualifizieren Sie sich zum methodenkompetenten Generalisten!
Als Fachwirt/-in für Gebäudeautomation managen Sie die Prozesse im Zusammenhang mit der Planung und der Realisierung von TGA- / GA-Projekten und dem Betrieb systemintegrierter TGA-Anlagen. Im Fachwirtlehrgang erwerben die Teilnehmer/-innen das hierfür erforderliche Know-how:
- fachübergreifendes Wissen aus 18 Lehreinheiten - Generalistenkompetenz
- Lebenszyklusorientiertes Bauen
- Recht und Ökonomie
- Elektro- und Versorgungstechnik
- Raum- und Anlagenautomation sowie technische Gesamtkonfiguration
- Integrale Planung und Vergabe der Gebäudeautomation
- Ausführung der Gebäudeautomation
- Befähigung zur Anwendung des erworbenen Wissens - Methodenkompetenz
- Arbeitstechniken
- Verfahrensweisen
- Analysetechniken
- Lernstrategien
- Soft Skills
Abbildung: Lehrgangsinhalte und Ergebniszusammenhang
Mit dem erworbenen Know-how sorgen Sie als Fachspezialist mit koordinativen Aufgaben oder verantwortlicher Generalist im TGA- / GA-Projekt bzw. Objekt (Zielgruppe) für reibungslose Abläufe und den maximalen Projekt- / Betriebserfolg. Übergreifend sensibilisiert für die verschiedenen gewerkespezifischen Aufgabenstellungen und Projektschnittstellen ergreifen Sie im Spannungsfeld von Kosten, Qualität und Zeit die richtigen Maßnahmen zur Vermeidung von Projekt- und Betriebsrisiken. Sie sorgen in Industrie-, Büro- und Wohngebäuden, Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten, Shopping-Centern etc. unabhängig vom individuellen Anwendungsfall für die Schaffung von Komfort, Sicherheit, Kosten- und Ressourceneffizienz. Der auf diese Weise generierte Erfolg in den Projekten und im Betrieb schafft positive Ergebnisse und Zufriedenheit für Nutzer, Betreiber, Investoren und alle Bauprozessbeteiligten.
Status quo in nicht koordinierten TGA- / GA-Projekten
TGA- / GA-Projekte verlaufen vielfach in sequentiell organisierten Prozessketten ohne übergreifende Integration der verschiedenen Gewerke und Verantwortungsträger (Bauherren, Architekten, Fachplaner, ausführende Gewerke, Betreiber und Nutzer). Den einzelnen Akteuren fehlt das prozesskettenübergreifende Know-how und die Methodenkompetenz, um den Schnittstellen- und Koordinationsanforderungen in den Projekten und im Betrieb gerecht zu werden. In der Konsequenz führt dies dazu, dass der „Rote Faden“ im Projektverlauf sich immer wieder verschlingt bzw. abreißt. Im Ergebnis resultieren Einbußen bei allen Projekt- und Prozessbeteiligten. Die Projektqualität (Komfort, Sicherheit und Effizienz) sinkt, die Projektergebnisse werden geschmälert, die Betriebskosten erhöhen sich und die Unzufriedenheit aller Beteiligten steigt. Eine besonders neuralgische Stelle in der Prozesskette befindet sich beispielsweise zwischen Bau- und Betriebsphase, da der spätere Betreiber einer Immobilie in den seltensten Fällen hinreichend in die Bauphase einbezogen wird.
Die Ergebnisse solcher nicht koordinierten TGA- / GA-Projekte sind nicht zufriedenstellend. In diesem Zusammenhang sei auf das Buch „BauWesen|BauUnwesen – Warum geht Bauen in Deutschland schief?“ (ISBN 978-2-8399-1570-0) der Autoren Jürgen Lauber, Bernd Hanke und Hans Kranz verwiesen.
Effektivitäts- und Effizienzpotenziale wirkungsvoll erschließen!
Die Synthese aus der im Fachwirtlehrgang vermittelten Fachkompetenz und trainierten Methodenkompetenz befähigt die Absolvent/-innen zur kollaborativen und zielsetzungsgerechten Zusammenarbeit in den Projekt- und Prozessabläufen:
- Fachplaner verbessern die Kommunikation in den Projekten, vermeiden vorausschauend Fehler, reduzieren dadurch unnötige zusätzliche Aufwendungen und steigern ihr Projektergebnis.
- Ausführende Unternehmen profitieren von Transparenz und Klarheit in Sachen Schnittstellen zwischen den Gewerken sowie hin zum Kunden. Nacharbeiten werden hierdurch vermieden und das betriebswirtschaftliche Ergebnis steigt.
- Die Betreiber können aufgrund der realisierten Projektqualität und ihrer eigenen GA-spezifischen Befähigung zum Betrieb der Anlagen mit vertretbarem Aufwand hohe Verfügbarkeiten für ihre Kunden erzielen. Es resultiert ein Minimum an kundenseitigen Beschwerden und auch das betriebswirtschaftliche Ergebnis der Betreiber verbessert sich.
- Nutzer und Bauherren erfahren ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit. Die Gesamteffizienz der systemintegrierten GA-Lösungen führt zu reduzierten Betriebskosten.
Bei allen Projekt- und Prozessbeteiligten stellen sich positive Ergebnisse und ein hohes Maß an Zufriedenheit ein.
Abbildung: Effekte der Wissensvermittlung